„Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu werden, dass die Kultur nicht nur das ist, was in der Kulturrubrik der Zeitung steht, sondern bereits per Definition all das, was von der menschlichen Pflege abhängig ist. Allein von sich selbst wächst das Unkraut, das Getreide ist schon die Kultur. Ich glaube, es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein. […] Für mich muss Europa durch zielbewusste Tätigkeit zusammengenäht werden. Ich würde da Herrn Großmann sehr gerne darin unterstützen, dass es das Ziel wäre, dass man auf den Nachbarn neugierig wird. In dem Moment, in dem Leute auf den Nachbarn neugierig werden, ist schon alles andere erledigt.“
1936 | geboren in Prag; Goldschmied, Mechaniker, Programmierer am Forschungsinstitut für mathematische Maschinen, Übersetzer, Philosoph, Phänomenologe; Studium der Mathematik auf dem zweiten Bildungsweg |
1990 – 1992 | Abgeordneter in der tschechoslowakischen Föderalversammlung für Občanské fórum (OF, Bürgerforum) |
1993 | Promotion in Anthropologie |
1997 | Berater des Ministers für Schulwesen |
1998 | Minister für Schulwesen, Jugend und Körpererziehung |
2003 | parteiloser Kandidat der bürgerlichen Parteien für das Amt des tschechischen Staatspräsidenten |
seit 2000 | Professor für Philosophie |
2000 – 2007 | Gründungsdekan der Fakulta humanitnich studií (Fakultät für die Wissenschaften vom Menschen) der Karls-Universität Prag |
Prof. Dr. Jan Sokol ist einer der Erstunterzeichner der Charta 77 und Mitglied des tschechischen P.E.N.-Clubs.